segunda-feira, 25 de julho de 2011



            Pedimos licença aos nossos leitores de língua portuguesa para divulgar o texto “Bilanz der Rezeption der KonstanzerSchule in BrasilienVorbemerkung”, escrito por Gunter Karl Pressler. Nesse texto, Pressler traça o percurso da recepção no Brasil de um dos principais representantes da Escola de Constança: Wolfgang Iser. O objetivo deste post é contextualizar a nossa pesquisa para o público estrangeiro, começando, notadamente, pelo público de língua alemã de modo geral, mas em específico o da Alemanha, país de onde a corrente teórica da Estética da Recepção é nativa.
Cada grande iniciativa requer uma grande responsabilidade. O Grupo de Pesquisa construiu este blog em uma tentativa que tem se mostrado bem sucedida ao divulgar os resultados dos anos de atuação na Universidade Federal do Pará. Esses resultados se configuram como uma contribuição importante para a área de Letras e Artes. E para continuar com este projeto é necessário dar um novo passo: atualizar o blog na língua alemã.
Agradecemos a todos os seguidores e interessados pelo blog por toda atenção dispensada até agora.
PS: Publicaremos brevemente o texto complementar “Três Leitores: a contribuição da Escola de Constança para o estudo da literatura”, em que Pressler aborda o processo da leitura envolvendo três tipos diversos de leitores: o profissional, o implícito e o empírico comum.


Bilanz der Rezeption der Konstanzer Schule in Brasilien

Vorbemerkung
Gunter Karl Pressler (UFPA)

In den folgenden Tagen bringt unser blog einen ersten, die Forschung im Bereich des Programms PIBIC zusammenfassenden Artikel aus dem Jahre 1999 [erschienen 2001], “Três Leitores. A Contribuição da Escola de Constança para o Estudo da Literatura” (“Drei Leser-Begriffe. Der Beitrag der Konstanzer Schule für das Studium der Literatur”). In diesem, wie in dem nachfolgenden Artikel in der Antologie Literatura, Cultura, Sociedade (Maceió: 2001, herausgegeben von José Niraldo de Farias und Sheila D.Maluf von der Universidade Federal de Alagoas/UFAL), handelt es sich um eine Bilanz der Rezeption der Konstanzer Schule in Brasilien hinsichtlich ihrer Bedeutung für die literaturgeschichtliche Diskussion in Brasilien. Die Arbeiten von Hans Robert Jauβ erhielten anfangs mehr Gewicht als die von Wolfgang Iser oder anderen Autoren des Konstanzer Umfeldes (Karlheinz Stierle und Hans Ulrich Gumbrecht).
An dieser Stelle sollen einige Hinweise, insbesondere auf die Bedeutung Wolfgang Isers in Brasilien gegeben werden. Das Buch Der Akt des Lesens erschien im Jahre 1976. Es war nach Der Implizierte Leser (1972) das zweite Werk Iser, das seine Theorie der Wirkungsästethik vorstellt. Dieses Buch wurde unter dem Titel O Ato da Leitura in zwei Bänden, 1996 und 1999, veröffentlicht. Auszüge sind aber schon in früheren Büchern erschienen; Teile des IV Kapitels (“Interaktion von Text und Leser”. A bis B 3.) in der Anthologie von Luiz Costa Lima, A Literatura e o Leitor (1979). In der 2.Auflage der Anthologie in 2002 wurde Isers Beitrag ausgetauscht, statt “Interaktion” “O Jogo do Texto” (“Das Spiel des Textes”). Das Quellenverzeichnis verweist auf den englischen Text, veröffentlicht 1989 (Columbian University Press). Der Beitrag ist eine Vorstudie des V.Kapitels von Das Fiktive und das Imaginäre. Zwei Texte Isers finden sich in der Anthologie Teorias da Literatura em suas Fontes (2.Aufl.1983, Neuauflage 2002): “Zur Problemlage gegenwärtiger Literaturtheorie. Das Imaginäre und die epochalen Schlüsselbegriffe” (1979) und ein Beitrag vom X.Kongress der Gruppe Poetik und Hermeneutik (1979) “Akte des Fingieren oder was ist das Fiktive im fiktionalen Text”, eine Vorstudie des I.Kapitels von Das Fiktive und das Imaginäre. Ein kleiner Text im Original in Englisch, “Indeterminacy and Reader Response in Prose Fiction” (1971), wurde 1999 in Rio Grande do Sul an der Pontifícia Universidade Católica (PUC/RS) ins Portugiesische übertragen.

Das besondere Interesse am Werk Isers, insbesondere an der Landesuniversität in Rio de Janeiro (UERJ), das mit dem VII Kolloquium im Jahre 1996 die Frage nach der Theorie des Fiktiven untersuchte und dazu Wolfgang Iser einlud (Veröffentlichung der Kongressakten im Jahre 1999), galt aber der Literarischen Anthropologie und nicht dem implizierten Leser oder dem Leseakt. Das Buch Das Fiktive und das Imaginäre. Perspektiven literarischer Anthropologie (1991) wurde relativ schnell und zwar schon 1996 übersetzt (pünktlich zum Event).

Welche Ressonanz haben die Werke der Konstanzer Schule in Brasilien gefunden? Die vorherigen Beiträge in diesem blog geben darüber Auskunft. Einerseits nun ein Wort zu der brasilianischen Sekundärliteratur in Bezug auf die theoretische Diskussion der Rezeptions- und Wirkungsästhetik und anderenseits soll die Frage nach dem Nachhall brasilianischer Autoren in der internationalen, bzw. deutschen Diskussion gestellt werden. Die letztere Frage läβt sich schnell beantworten: keine Beteiligung. Luiz Costa Lima hat einige wenige deutsche Übersetzungen, bzw. Zeitschriftenbeiträge vorzuzeigen, Die Kontrolle des Imaginären, Suhrkamp 1990; und zwei Artikel im Jahre 1996, aber nichts über die Rezeptionsästhetik. Was verwunderlich erscheint, hat er doch in zwei wichtigen Anthologien Texte der Konstanzer Autoren in Brasilien bekannt gemacht. Aber über einleitende Bemerkungen zu den Konstanzer Texten hinaus ist die Beschäftigung L.Costa Lima mit rezeptions- und wirkungsästhetischen Theorievorschlägen nicht vorgedrungen. Das lange Vorwort zur 2.Auflage von A Literatura e o Leitor (2002) ist sozusagen unnötig, da es eine sehr gute Einleitung von Regina Zilberman gibt (A Estética da Recepção e História da Literatura, 1989). Sie befindet sich aber nicht einmal in der Bibliographie. Dies zeigt zum wiederholten Male, dass die brasilianische Sekundärliteratur von den eigenen, im Lande publizierten Beiträgen keine Kenntnis nimmt.
João Cezar de Castro Rocha, führendes Mitglied des Organizationskomitees des VII Kolloquiums im Jahre 1996 in Rio de Janeiro, hat 2002 bei Hans Ulrich Gumbrecht seinen zweiten Doktortitel erworben und in den Jahren 2005/2006 ein Post-Doktorstudium an der Freien Universität Berlin, bei Joachim Küpper, absolviert. Es liegen aber keine deutschen Veröffentlichungen und auch keine Beiträge zur Konstanzer Schule vor. Damit dürfte festzustellen sein, dass über den Gebrauch von den bekannten Schlüsselbegriffen (Erwartungshorizont, Implizierter Leser, Leseakt) die Konstanzer Rezeptions- und Wirkungsästhetik keinerlei Spuren in Brasilien hinterlassen hat.


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